1090 Euro für die Männer, 570 Euro für die Frauen: Soviel Rente erhalten die Deutschen im Durchschnitt pro Monat . „Die Durchschnittsrente wird kaum steigen, allerdings müssen sich immer mehr Ruheständler auf immer weiter steigende Steuer- und Sozialabgaben einstellen“, sagt Bernd Werner, Vorstand der Lohnsteuerhilfe für Arbeitnehmer e. V.. Uwe-Matthias Müller, Geschäftsführer des Bundesverbandes Initiative 50Plus sagt: „Die Gefahr wird immer größer, in ein soziales Loch zu fallen.“

„Die Zahl der Betroffenen steigt immer weiter an.“ Uwe-Matthias Müller warnt davor, die Rente als Selbstverständlichkeit anzusehen. „Wer sich nicht rechtzeitig um seiner Altersversorgung kümmert, der wird im Alter verarmen,“ so der Geschäftsführer des Bundesverbandes Initiative 50Plus: „Die staatliche Rente ist zwar sicher, sie reicht aber oft nicht.“ Uwe-Matthias Müller stützt seine Warnung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Danach gaben deutsche Haushalte im Jahr 2012 im Schnitt 2310 Euro für den Konsum aus. An dem einen oder anderen Posten ließe sich sicherlich sparen. Aber: „Die Ausgaben für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung lagen 2012 im Durchschnitt bei 796 Euro pro Monat pro Haushalt.“ Nahrungsmittel und Kleidung zusammengerechnet schlugen im Schnitt mit 427 Euro zu Buche. Da bleiben dann noch 437 Euro monatlich übrig: für die Enkelkinder, für das Auto, für Ferienreisen … . „Statistischer Durchschnitt bedeutet immer: Zahlreiche Ruheständler verfügen über höhere Rentenbezüge, aber viele haben auch deutlich kleinere Renten.“

„Dazu kommt, dass die Abgaben immer weiter steigen“, sagt Bernd Werner von der Lohnsteuerhilfe für Arbeitnehmer e. V.. „Die Umstellung auf die nachgelagerte Besteuerung, auf die Rentensteuer, ist inzwischen so weit, dass die Mehrheit der neuen Ruheständler ihre Rente versteuern muss.“ 2014 lag der Anteil der zu versteuernden Rente bereits bei 68 %, 2040, wenn die Umstellung abgeschlossen ist, muss die Rente zu 100 % versteuert werden. Im übrigen fließt jede Rentenerhöhung mit 100 % in das zu versteuernde Einkommen ein.

Über die Lebenszeit gesehen, bedeute die Umstellung auf die nachgelagerte Besteuerung zwar in aller Regel keine Verschlechterung für jeden einzelnen. „Aber wer sich nicht kümmert, dem bleibt im Alter von der ohnehin knappen gesetzlichen Altersversorgung noch weniger,“ so Bernd Werner.

Wie kann man sich in jüngeren Jahren gegen Altersarmut absichern? „Wenn man nur die klassischen Altersvorsorge-Modelle betrachtet, empfiehlt sich, auch aus steuerlicher Sicht, immer noch die Riester-Rente,“ sagt Bernd Werner. Die am weitesten verbreitete Vorsorge, die Lebensversicherung, könne wegen der Finanzkrise inzwischen nicht mehr Renditemöglichkeiten anbieten, wie dies früher der Fall war. Hinzu kommt, dass Sie bei Auszahlung versteuert werden muss. „Die betriebliche Altersvorsorge kann durchaus interessant sein“, so Bernd Werner. Ihre Wirksamkeit müsse jedoch im Einzelfall geprüft werden. Im übrigen kann die betriebliche Altersvorsorge bei einem Unternehmenswechsel in vielen Fällen nicht „mitgenommen“ werden. „Wir empfehlen jedoch in jedem Fall, auch bei einem Rentenberater oder der Verbraucherzentrale einen Rat einzuholen.“

„Wir helfen Interessierten gerne weiter“, sagt Uwe-Matthias Müller: „Wir bieten eigenes Informationsmaterial und vermitteln auch Kontakte zu Fachleuten vor Ort. Außerdem versuchen wir in Krisenfällen Lösungen zu finden.“

Über
„Altersarmut“ ist ein besorgniserregendes Thema, das immer mehr Menschen trifft. Aus diesem Grund haben der Bundesverband Initiative 50Plus und die Lohnsteuerhilfe für Arbeitnehmer e. V., Lohnsteuerhilfeverein, Sitz Gladbeck, beschlossen, mit gemeinsamen Kräften dieses Thema an die Öffentlichkeit zu bringen.

Bundesverband Initiative 50Plus
Bundes-Geschäftsstelle
http://www.bvi50plus.de
 

 

Vielen droht das “soziale Loch” ultima modifica: 2014-08-25T12:49:36+02:00 da lsthv-presse