E-Books und andere elektronische Dienstleistungen könnten ab 2015 deutlich teurer werden. Der Bundesrat hat jetzt einer entsprechenden Neuregelung zugestimmt. Danach müssen auch Dienstleister, die ihre Produkte aus dem Ausland anbieten, den deutschen Mehrwertsteuersatz berechnen.

Bekanntestes Beispiel ist der Internethändler Amazon, der in Luxemburg sitzt. Zurzeit kann Amazon etwa beim Verkauf von elektronischen Büchern die luxemburgische Steuer berechnen: 3 Prozent. Ab 2015 muss dann die deutsche Steuer von zur Zeit 19 Prozent in Rechnung gestellt werden.

Von der Neuregelung betroffen sind alle Telekommunikations-, Rundfunk-, Fernseh- und auf elektronischem Weg erbrachte Dienstleistungen an private Kunden. Firmen, die aus einem Mitgliedsstaat der EU solche Leistungen verkaufen, müssen ab 2015 die deutsche Umsatzsteuer in Rechnung stellen.

Verbraucher sollten sich also auf deutliche Preissteigerungen einstellen.

Eine kleine Chance, dass es doch noch anders kommen könnte, gibt es jedoch noch. Die Regierungskoalition in Berlin verhandelt weiter über eine Mehrwertsteuersenkung in diesem Bereich. Der Hintergrund: Gedruckte Bücher und Zeitungen bekommen bereits einen Steuerrabatt: Für diese Medien gelten 7 % statt der sonst üblichen 19 Prozent. Die Erfolgschancen dieser Verhandlungen sind jedoch ungewiss.

Werden E-Books bald deutlich teurer? ultima modifica: 2014-07-23T09:37:36+02:00 da lsthv-presse